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Sanierung der Kantonsstrasse im Bereich "Vorstadt und Baslerstich"

Umfang: Sanierung Werkleitungen und Strassenbau
KV: 3‘031‘000.-
Ausführung: unbestimmt

Die Anliegen einer besseren Anbindung der Vorstadt an die Altstadt mit sichereren Fuss- und Radverbindungen sowie einer besseren Strassenraumgestaltung bestehen schon seit einigen Jahren. So forderte bereits im Jahr 2003 die Motion von Beat Ganz die städtebauliche Verbesserung. Zwischenzeitlich fand an der Baslerstrasse in Richtung Umiken eine rege Bautätigkeit statt, was wiederum für die gewachsene Wohnbevölkerung eine bessere Anbindung bezüglich des Fuss- und Radverkehrs in Richtung Stadtzentrum erfordert. In der Folge wurde unter der Federführung des Departements Bau, Verkehr und Umwelt und mit Einbezug einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Anwohnern, Gewerbe, Fachstellen des Kantons und der Stadtverwaltung, das Vorprojekt „Freiraumgestaltung Vorstadt Brugg“ erarbeitet. Im Jahr 2011 unterbreitete der Kanton dem Stadtrat das Bauprojekt zur Genehmigung. Dieses musste jedoch aus finanzpolitischen Überlegungen zurückgestellt werden.

Im Dezember 2015 hob der Stadtrat die Sistierung des Projekts auf und beantragte dem Kanton die Wiederaufnahme der Planungen zur Sanierung und Gestaltung der Vorstadt. Im Lichte der neuen Normen, Standards und Rahmenbedingungen überprüfte das Departement Bau, Verkehr und Umwelt das Projekt und überarbeitete dieses entsprechend.

Um die Betriebssicherheit weiterhin zu gewährleisten, folgt daraus als primäres Ziel eine Sanierung der Beläge der Kantonsstrasse. Die Vorstadt als bedeutender historischer Altstadtteil hat seit dem Ausbau der Bözberg-Hauptverbindungsachse stark in ihrer Erscheinung eingebüsst. Weiter beurteilt das Departement Bau, Verkehr und Umwelt die Strassenanlage für den Fuss- und Veloverkehr sowie für den öffentlichen Verkehr als ungenügend.

Weitere Ziele des Projektes sind daher, bei optimierter Funktionalität den Strassenraum aufzuwerten und trotz Verkehrsbelastung die Vorstadt als attraktiven Ort für alle Benutzenden erlebbar zu machen. Andererseits sollen stadträumliche Anpassungen und Verbesserungen bezüglich Betrieb und Gestaltung realisiert werden. Die Verkehrssicherheit für den Fuss- und Radverkehr, der Lärmschutz sowie das Behindertengleichstellungsgesetz wurden im Projekt entsprechend berücksichtigt.

Vor der Belagssanierung werden koordiniert auch die Infrastrukturleitungen saniert und erweitert.

Fachgruppe befasste sich mit der Bodenbelagsart

An der Sitzung vom 29. Juni 2018 wies der Einwohnerrat den Antrag 1 für die Sanierung der Kantonsstrasse im Gesamtperimeter „Vorstadt und Baslerstich“ zurück. Er stellte die Behindertenfreundlichkeit der gepflästerten Belagsflächen generell in Frage und beauftragte den Stadtrat, die Ausführung mit Natursteinpflästerungen gemäss Bauprojekt neu zu überprüfen.

Der Stadtrat setzte eine Fachgruppe ein, welche die Anforderungen an die Belagsart auf den Gehwegbereichen im Projektperimeter nochmals überprüfte und weitere Alternativen ausarbeitete. Die Fachgruppe bestand aus Stadtrat Reto Wettstein, Kreisingenieur Giuliano Sabato, Bereichsleiter Tiefbau Stefan Zinniker, einem Vertreter der Procap, Denkmalpfleger Heiko Dobler, Projektingenieur Philipp Huber und Architekt Jan Stoos.

Die Fachgruppe erstellte zuhanden des Stadtrates eine Dokumentation mit den Abklärungen und einer Empfehlung. Es wurden Gestaltungsvarianten ausgearbeitet, welche einerseits die Anforderungen für Menschen mit Behinderung und andererseits bezüglich des Ortsbildes erfüllen. Dies gilt im Speziellen für die Belagsart in den Gehwegbereichen. Die Varianten wurden einer politischen Begleitkommission vorgestellt. Auf dieser Basis legte der Stadtrat dem Einwohnerrat den zurückgewiesenen Antrag am 5. April 2019 nochmals vor.
Der Einwohnerrat hiess den Antrag gut. Die kantonale Projektleitung bereitete daraufhin die öffentliche Auflage vor welche im 2020 durchgeführt wurde. Unerwartet zahlreiche Einwendungen gegen vielerlei Projektdetails verzögern jedoch eine Umsetzung des Projekts auf unbestimmte Zeit.